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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatskunde - S. 17

1884 - Cassel : Baier
Nördlich vom Thüringer Walde am rechten Ufer der Werra breitet sich das rauhe, wenig fruchtbare Eichsfeld aus, dessen West- rand noch zu Hessen gehört. An den Weinbergen bei Witzenhausen wächst „Drei-Männer-Wein." Schmackhafte Kirschen werden dort in Menge gezogen. 2. Südwestlich vom Thüriiiger Walde liegt das massenhafte, rauhe, mit stolzen Kuppen und hohen Tristen reichlich versehene Rhöngebirge. Dasselbe erstreckt sich zwischen der fränkischen Saale, der Werra und der an ihm entspringenden Fulda 8 Meilen lang in der Richtung von Süden nach Norden. Der Hanptstock desselben, die Hobe Rhön, liegt zum Teil im Königreiche Bayern, wo der Kreuzberg eine Höhe von 900 in erreicht. In westlicher Richtung erstreckt sich der sogenanute Landrüben (mit dem Distelrasen), die Wässerscheide zwischen dem Rhein- und Wesergebiete, und scheidet das Fuldaer von dem Hanauer Land. Dicht an der bayerischen Grenze, in dem 1866 Von Bayern an Preußen abgetretenen Kreise Gersfeld liegt in der hohen Rhön das Dammersfeld (950 in) und nördlich hiervon bei Abtsrode die große Wasserkuppe (980 m), der höchste Gipfel des Gebirges. An der kleinenwasserkuppe entspringt die Fulda, der Hauptfluß des Hessenlandes. Weiter nördlich liegt die Vorder- rhön mit der Milseburg (860 m), welche die Form einer Toten- lade hat. Südwestlich hiervon erhebt sich der Stellberg und die aus vielen, säulenartig zerklüfteten Felsen bestehende Stein? oder Teufels wand, das merkwüldigste Naturgebilde des Gebirges. Unmittelbar bei Fulda liegen der Kalvarienberg und der Frauenberg mit dem nun verlassenen Franziskanerkloster. Beide gewähren eine herrliche Aussicht. Der Buchenwald war von jeher bei Fulda vorherrschend, weshalb auch das dortige Land ehemals den Namen Bnchonien führte. Viehzucht und Holzschnitzerei sind die Hauptbeschäftigungen der Rhönbewohner. Zwischen dem Fulda- und Werragebiete liegen: a) im Kreise Hünfeld der Hasel st ein, der Stoppelsberg, der Wissels-, Stall- und Äppelsberg und der Soisberg; b) im Kreise Hersfeld der Land eckerb erg mit seinen Burg- rninen und der Dreienberg bei Friedewald, an welchen sich der Süllingswald mit seinem herrlichen Buchenbestande anschließt. e) Im Kreise Rotenburg zieht sich das Riche lsdörfer Gebirge hiu, in welchem Kobalt, Kupfer und Nickelerze gegraben werden. d) Am linken Ufer der Werra breitet sich im Kreise Eschwege der kalksteinhaltige Ringgau aus, eine rauhe, meist wasserarme, aber durchaus nicht unfruchtbare Hochfläche mit steilen Abhängen, die nur im Süden schön bewaldet sind. Bemerkenswert sind die Boine- bürg, der Hell er st ein mit seinen schroffen Kalkfelsen und die Krabürg mit ihren schroffen Wänden. — Der Hundsrück bei Eschwege ist ein sanfteres Sandsteingebirge. e) An das Richelsdörfer Gebirge schließt sich in nordwestlicher Richtung das Stolziu g ergebirge mit dem schön bewaldeten Al- heim er an und erstreckt sich am rechten Ufer der Fulda bis in den

2. Heimatskunde - S. 18

1884 - Cassel : Baier
— 18 — Kreis Melsungen hinein. Durch den Eisberg steht dasselbe in Ver- bindung mit f) dem Riedforst bei Spangenberg im Kreise Melsungen, der sich dann im Kreise Cassel in g) der Söhre fortsetzt. Der Schorn und der Stellberg sind die höchsten Punkte dieses schön bewaldeten Gebirges. h) Als der bedeutendste Berg in Niederhessen erhebt sich auf der Grenze zwischen den Kreisen Eschwege und Witzenhansen der Meißner (750 m). Auf demselben befindet sich eine etwa 1 Stunde lange und V2 Stunde breite Hochebene. Die Kitzkammer (eine Felsenhöhle bei Hansen), die Kalbe, nächst der Casseler Kuppe der höchste Punkt mit großartiger Aussicht, der Frauhollenteich, der Altarstein, das Lust Häuschen, der Schlachtrasen, die Teufelslöcher und das anmutig gelegene Schwalbenthal sind seine besuchtesten Punkte. Braunkohlen werden hier in Menge gegraben. i) Westlich liegt der Hirsch berg mit seinen Braunkohlenlagern und den berühmten Thongruben bei Großalmerode. k) Weiter nördlich bis zu dem Zusammenflusse der Fulda und Werra zieht sich der Kaufunger Wald hin. Der Bilstein (640m) und der Hesselbiel mit ihren mächtigen Basaltsäulen sind seine höchsten Punkte. In Ziegenhagen wird Glas fabriziert; bei Oberkaufuugen werden Braunkohlen gegraben. 3. Der Spessart, ein rauhes Waldgebirge, zieht sich rechts vom Main am linken Ufer der Kinzig in nordöstlicher Richtung durch die Kreise Gelnhausen und Schlüchtern. Bei Meerholz liegt der Ranen- berg, bei Bieber der Burgberg und bei Orb das Reisige Auf der Stöckels bürg bei Schlüchtern wurde Ulrich von Hutten geboren. Der Spessart liefert Holz, Braunkohlen und Eisenerze. — In Orb wird Quellsalz gewonnen. 4. Der Vogelsberg mit dem Taufsteri, die größte Basaltmasse der Erde., liegt in der darmstädtischm Provinz Oberhessen und reicht nur mit seinen östlichen und südlichen Abhängen in unsere Provinz hinein. Au ihm haben viele hessische Flüsse ihren Ursprung. Nördlich vom Vogelsberg erhebt sich im Kreise Ziegenhain zwischen der Fulda und Schwalm zunächst a) der Herzberg mit seinem bewohnten Schlosse, sodann b) der Rimberg und weiter nach Norden cj der Knüll mit kalter, waldreicher Hochfläche und ausgedehnten Triften. Oben ist ein Fischteich, aus welchem die Efze zur Schwalm abfließt. Das kahle Knüllköpfchen (630 rn) ist weithin sichtbar. Östlich lehnt sich d) der Eisenberg an. Nordwestlich vom Knüll liegen e) der Spieß, f) die Lands- burg und g) die Alten bürg zwischen der Efze und der Schwalm. Rechts der Efze liegt bei Homberg h) der Schloßberg mit seinen Burgtrümmeru und i) der kahle Mosenberg (430m) mit seineu Eisenerzgruben bei Mardorf. _ Weiter nördlich zwischen der Eder und Fulda im Kreise Melsungen

3. Heimatskunde - S. 19

1884 - Cassel : Baier
zieht sich sodann k) der Quill erw ald mit dem Heiligend er g e hin, einem mit Ruinen versehenen Bergkegel, der eine weite Aussicht gewährt. In nordwestlicher Richtung geht vom Vogelsberg ein Höhenzug aus, der als Gilserb ergerg ebirge zwischen der Schwalm, Ohm und Wohra sich hinziehend die Wasserscheide zwischen dem Weser- und dem Rheingebiete bildet. Ein anderer Zug erstreckt sich weiter westlich, zwischen der Ohm und Lahn und endet mit den Lahn bergen bei Marburg. Hier erheben sich der Frauenberg und die S p i e g e l s l u st mit besonders herrlicher Aussicht. Aus dem Ohmthale ragt die weithin sichtbare Amöneburg empor. 5. Der Taunus steigt aus der Wetterau auf. Sein Hauptzug erstreckt sich in südwestlicher Richtung nach dem Rhein hin. Nach der Mainebene und dem Rheinthal sällt er steil und schroff ab. Nördlich, nach der Lahn hin, verzweigt er sich in ein Bergland, das auch an dem linken User dieses Flusses ansehnliche Höhen mit herrlichen Aus- sichtspunkten aufweist. Die bedeutendsten Berge sind der große F e l d b e r g (850 in), der kleine Feldberg (810 m), der Altkönig, derro ssert, die hohe Kanzel, der Kell ersk op s bei Naurod mit seinem prächtigen Aussichtsturme(474in), der St aufert, dertrompeter bei Wiesbaden und die Rüdesheimer Höhe am Niederwald. Dieser herrlichste Aussichtspunkt nach dem Rhein- und Nahethale ist mit dem Nationaldenkmale für 1870—71 geschmückt, dessen Grundstein am 16. September 1877 von dem Kaiser Wilhelm mit den üblichen drei Hamrmrschlägen und den Worten geweiht wurde: „Den Ge- sallenen zum Andenken, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung" — Das Denkmal besteht hauptsächlich aus einer riesengroßen Germania, welche mit ihrer hocherhobenen Rechten die Kaiserkrone emporhält. Am 28. September 1883 fand die Enthüllungsfeier statt. Der Besuch des Denkmals ist durch den Bau einer Zahnradbahn erleichtert. — Die schroffen Abhänge nach dein engen Rheinthale sind mit herrlichen Burgen und Burgruinen geschmückt. Der von Heinrich Heine besungene Loreleifelsen hat ein 15faches Echo. Das Gebirge ist mit Herr- lichen Laubwaldungen reich versehen. Besonders nach dem Main und Rhein hin ist das Land außerordentlich fruchtbar. Außer den Getreide- arten, die auch in den Thalweiten an der Lahn gut gedeihen, werden hier die feinsten Obstsorten gezogen. Die edelsten Weine gedeihen bei Hoch heim am Main, am St ein berge bei Eberbach, bei Nauen- thal unweit Eltville, am Markobrunnen bei Hattenheim, am Metternichschen Schloß Johannisberg bei Geisenheim, am Rüdesheimer Berge und bei Aßmannshausen am Rhein. Der Taunus liefert Silber, Blei, Kupfer, Braunkohlen, vorzüglichen Marmor, Schiefer und Basalt. Berühmte Bäder und Mineralquellen sind: Ems a. d. Lahn, Selters, Langenschwalbach, Hom- bürg, Weilbach, Wiesbaden und Schlangenbad. 6. Der Westerwald, eine durch muldenartige Vertiefungen unter- brochene, oft mit Morästen bedeckte, kalte Bergstäche, nimmt den nörd-

4. Heimatskunde - S. 21

1884 - Cassel : Baier
— 21 — westlichen Ausläufer d) des^Deisterl.ebirges mit seinen Steinkohlen- lagern befinden sich die Salz- und Schwefelquellen von Rodenberg und Nenndorf. Ackerbau, Viehzucht, Schiffahrt und Bergbau sind die Haupterwerbsquellen der Bewohner des gesegneten Schaumburgerlandes. V. Flüsse und Bäche. Die Gewässer in Hessen-Nassau gehören zwei Stromgebieten an, dem der Weser und dem des Rheines. Das Gebiet der Weser. 1. Die Weser entsteht durch die Vereinigung der Flüsse Fulda und Werra bei Münden. Sie durchströmt den nordöstlichen Teil des Kreises Hofgeismar und den südlichsten Teil des Kreises Rinteln. Veckerhagen, Karlshafen, Rinteln. Ihr Thal ist meist von herrlichen Bucheuwaldungen eingeschlossen. Nebenfluß links: Die Diemel, von der hohen Pön in Waldeck, durchfließt den Kreis Hofgeismar (Liebenau, Trendelburg, Helmarshausen) und mündet bei Karlshafen. Zuflüsse rechts: a) Die Twiste mit der Erpe (Volkmarsen), b) Die Warme (Zierenberg) mündet bei Liebenau, e) Die Esse (Grebenstein, Hofgeismar, Hümme) mündet bei Trendelburg. 2. Die Werra entspringt am Thüringer Walde, berührt die Kreise Schmalkalden und Hersfeld und durchfließt die Kreise Eschwege und Witzenhausen in nordwestlicher Richtung. (Herrenbreitungen, Barch- seld, Heringen, Wannfried, Eschwege, Allendorf, Sooden, Witzenh anfen). Nebenfüsse rechts: 1. Die Hasel (Steinbach-Hallenberg); 2. die Schmalkalde (Schmalkalden) mit der Stille und 3. dietrnse (Brotterode, Trusen), sämtlich vom Thüringer Walde. ' Nebenflüsse links: 1. Die Ulster (Wüstensachsen, Hilders, Tann), von der Rhön. 2. Die Wehre (Waldkappel, Reichensachsen, Niederhone), vom Hirschberg, mit der Sonter (Sontra). Dieser fließen bei Wichmannshausen rechts die Ulfe und die Netra zu. 3. Die Geister, vom Meißner, mündet bei Witzenhausen. 3. Die Fulda entspringt an der kleinen Wasserkuppe im Rhön- gebirge und fließt in der Hauptrichtung von Süden nach Norden durch die Kreise Gersfeld, Fulda, Hersfeld, Rotenburg, Melsungen und Cassel. (Gersfeld, Hettenhausen, Schmalnau, Bronzell, Fulda, Nieder- aula, Hersfeld. Breiteubach, Bebra, Rotenburg, Connefeld, Alt- und Neumorschen, Beiseförth, Malsfeld, Melsungen, Breitenau, Guntershausen, Cassel, Wolfsanger, Sandershausen). Nebenflüsse rechts: 1. Die Hauue (Hünfeld, Burghaun, Neukirchen), vom Rhöngebirge, mündet bei Hersfeld. 2. Die Pfiefe (Spangenberg), vom Eisberge im Riedforste, mit der Esse (Elbersdorf), mündet bei Obermelsungen. 3. Die Losse, von der Lichtenauer Hochebene (Helsa, Ober- und Niederkaufungen. Bettenhausen), mündet bei Cassel. 4. Die Nieste (Nieste), vom Kaufuuger Walde, mündet bei 1 Sandershausen. - { i 1

5. Heimatskunde - S. 23

1884 - Cassel : Baier
— 23 — Zuflüsse links: a) Die Wetisch aft (Wetter), vom Burgwalde; d) die O h m (Schweinsberg, Amöneburg, Kirchhain), vom Vogelsberge. Diese nimmt rechts auf die Wohre, vom hohen Lohr (Haina, Ge- münden, Wohra); e) die Weil, vom Taunus (Weilmünster); ä) die Ems, vom Taunus (Camberg, Ober- und Niederselters); e) die Aar, vom Taunus (Langen-Schwalbach); f) die Mühlbach, vom Taunus (Nastätten). Zuflüsse rechts: a) Die Salzböde, vom Westerwald?; d) die Dill, vom Westerwalds (Dillenburg, Herborn); e) die Elbbach, vom Westerwalds (Hadamar); d) diegehl, vom Westerwalds (Montabaur). 4. Die Sayn und 5. die Wied, vom Westerwald?. Vi. Klima Unsere Provinz hat ein gemäßigtes Klima. Durch den Einfluß der vielen be- waldeten Gebirge ist die Witterung im allgemeinen zwar veränderlich, aber fruchtbar und gesund. Besonders am Rhein, dem Main und in den andern Thalgründen ist das Klima mild, dagegen auf den Gebirgen rauh. Am rauhesten ist dasselbe in der Rhön, dem Westerwalde, dem Burgwalde und aus dem Knüll. Vii. Produkte Hessen-Nassau gehört zu den gesegnetsten Provinzen Preußens. Fruchtbares Acker- land und saftige Wiesen in den Thälern und Thalgründen wechseln mit stattlichen, wohlgehegten Forsten auf den Gebirgen ub. Außer der weiten Ebene am Main zeichnen sich der weinreiche R h e in g a u, das L a h n t h a l unterhalb Marburg, der E b s- d ö r s e r Grund, das O h m t h a l bei Kirchhain, der S ch w a l m g r u u d bei Ziegen- Hain, das F u l d a t h a l bei Rotenburg und Morschen (Heinebach), das Werrathal bei Eschwege und Witzenhausen und das Weserthal im Schaumburgischen durch Fruchtbarkeit aus. Alle Getreide- und Fruchtarten Mitteldeutschlands, Roggen, Weizen, Gerste, -b a f e r, K a r t o f f e l u Hülsenfrüchte, Flachs, Hanf, Raps n. s. w. gedeihen hier vortrefflich. Bei Eschwege wird auch Tabak gebaut. Die scbönstenlaubwaldungen findetmanim Taunus, imhainage- birge und im R e i n h a r d s w a l d. Dieselben sind auch reich an Wildbret. An den geschützten Bergabhängen und in den Thälern gedeiht gutes Obst. Die edlen Weine am Main und Rhein sind weltberühmt. Stark ist auch der Gelnhäuser Wein. Die Viehzucht (Rindvieh. Schafe, Ziegen, Schweine, Federvieh ?c.) wird selbst in den höchsten Gebirgsgegenden mit gutem Erfolge betrieben. Gute Pferde gibt es besonders am Main, an der ^chwalm und an der Weser. Die Gewässer liefern schmackhafte Fische. Auc^ die Bienenzucht wird mit Erfolg betrieben. Tie zahlreichen Bergwerke liefern Silber, Kupfer, Eisen, Nickel, Kobalt, Braunkohlen, Steinkohlen jc. Vorzügliche Thongruben und Steinbrüche gibt es an verschiedenen Orten. Sogar Marmor und andere edle Steinarten finden sich vor. Basalt, Gips und Kalkstein gibt es in Menge. Kochsalz ^bereiten die Salinen in Orb, Sooden, bei Allendorf a. d. Werra und Rodenberg im Schaumburgischen. Die zahlreichen Mineralquellen und Gesundbrunnen der Provinz sind mehr als berühmt. Viii. Eisenbahnen. Außer durch Land- und Poststraßen, welche die Provinz nach allen Richtungen durchziehen, wird der Verkehr insbesondere durch die Eisenbahnen gefördert. Cassel, Bebra, Hanau und Frankfurt sind die Hauptknotenpunkte derselben. 1. Die Main-Weser-Bahn geht von Cassel aus, führt im Fuldathale hinauf, oberhalb Guntershausen in das Ederthal, nach Gensungen und Wabern, ferner durch den Schwalmgrund bis Treysa, durchschneidet die Wasser- scheide bei Neustadt, tritt bei K i r ch h a i u in das Ohmthal und bei Marburg (Cölbe) in das Lahnthal ein, verläßt dasselbe bei Gießen, durchschneidet die Wetterau (in Darmstadt) und endet in Frankfurt. 2) Die bergisch-märkische Bahn (Cassel-Eisenach), bisher auch hessische Nordbahn genannt, sührt von Cassel aus im Fuldathale hinauf, über Gunters-

6. Heimatskunde - S. 24

1884 - Cassel : Baier
- 24 — Hausen, Melsungen, A l t mo r s ck> e n, Rotenburg, Bebra, durch den Tunnel bei Hönebach hinüber in das Werrathal nach Gerstun gen und setzt sich von da als thüringische *<ahu fort. 3. Die bergis ch-märkische Bahn (Zassel-Warburg) führt auch von Bassel über Mönch ehof,Grebenstein, Hofgeismar durch den Essegrund nach Hümme und von da im Diemelgrunde hinauf nach W a r b u r g. Von Hümme fuhrt die Karlsbahn über Trendelburg und Helmarshausen nach Karlshafen. 4. Die hannoversche Bahn führt vou Cassel über K r a g e n h o f nach Münden n. s. w. 5. Die Halle-Casseler Bahn, jetzt zur Frankfurt-Bebraer Bahn gehörig, führt von Cassel über Münden nach W i tz e n h a u s e n n. s w. 6. Die F r a uk fu rt-B ebra er B a h n führt von Bebra über Hersfeld, durch das Haunechal, über Neukirchen, Burghaun, Hünfeld nach Fulda, tritt dort wieder in das ,5uldathal ein, führt durch den Fliedegrund, durchschneidet die Waiierscheide lden Distelrasen) bei Elm, tritt bei Schlüchtern in das Kinzigthal ein und führt über Steinau, Salmünster. Wächtersbach,H an au nach Frankfurt. ^ 7. Die Frankfurt-Bebraer Bahn (Bebra-Göttingen) führt auch über So ntra , Reichensachsen, Niederhone, Allendorf a. W. nach Göttingen u. f. w. Bon Niederhone führt eine Zweigbahn nach^Efchwege, 8. Die Elm-Gemündener Bahn führt von Elm über Sterbfritz, durch das Sinnthal nach Bayern. 9. Die Taunusbahn führt von Frankfurt am rechten Ufer des Maines hin nach Wiesbaden. Von hier führt eine Zweigbahn nach Biebrich. 10. Die nassauische Rheinbahn führt am rechten Ufer des Rheines von Wiesbaden nach O b e r l a h n st e i n u s. w. 11. Die Lahnbahn führt von Gießen nach Oberlabnstein durch 20 Tunnel. Von Limburg führt eine Zweigbahn nach Hadamar. 12. Die Gießen-Deutz-Bahn führt von Wetzlar aus durch den Dillgrund über H e r b o r n und D i l l e n b n r g an den Rhein. 13. Die beiden oberhessisch e n Bahnen (darmstädtisch) gehen von Gießen aus, umschließen den Vogelsberq und vereinigen sich, die eine bei Hulda, die andere bei Gelnhausen, mit der Frankfurt-Bebraer Bahn. 14. Die Berlin -Koblenzer Bahn führt in gerader Richtung von No. nach Sw. durch die Provinz und ist vorzugsweise zu militärischen Zwecken bestimmt. Bischhausen, Waldkappel, Burghofen, Spangenberg, Malsfeld, Oberbeisheim, Homberg, Frielendorf, Ziegenhain :c. 15. Die Waldkappel-Casseler Bahn ist eine 'Abzweigung der Berlin-Coblenzer Bahn und führt von Waldkappel über Lichtenau, Helsa, O b erk a ufungen, Betten hausen, Niederzwehren, Wilhelmshöhe nach Bassel. Ix. Einteilung der. Provinz. Die Provinz Hessen-Nassau zerfällt in die Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden. A. Der Regierungsbezirk Cassel. Der Regierungsbezirk Cassel umfaßt das vorhinnige Kurfürstentum Hessen und tue 1866 von dem Königreiche Bayern und dem Großherzog- tume Hessen abgetretenen Gebietsteile. Er ist in 23 Kreise eingeteilt. l" Stadtkreis Cassel. Cassel (66 000 C.), Haupl- und Residenzstadt a. d. Fulda, Sitz des Oberpräsidiums und der obersten Gerichtsbarkeit des Bezirks, sowie der Bezirksregierung, des Konsistoriums und des General-Kommandos des 11. Armeecorps, ist eine der schönsten Städte Deutschlands und liegt in anmutiger Gegend. Die Altstadt, die Freiheit, die Ob er neustadt und die seit 1866 erbauten Stadtteile breiten sich am linken User der Fulda und auf Hügeln aus, dem Weinberge, dem Kratzenberge und dem Ahnaberge, während die Unterneustadt mit ihrer Vorstadt, dem Siechenhofe, an dem rechten Ufer der Fulda liegt. Die steinerne Fuldabrücke, über welche zwei

7. Heimatskunde - S. 26

1884 - Cassel : Baier
— 26 — herrliche Umgebung der Stadt bewirken namentlich im Sommer einen lebhaften Fremdenverkehr. Cassel ist Mar die größte, aber keineswegs die älteste Stadt des Regierungsbezirks,' ! auch nicht der älteste bewohnte Ort des schönen Fuldathales/)Die dem Könige Konrad I. L (913) gehörige Burg „ (5 h a s a l.l a " am Fuße des Weinberges, links der Fulda, ist der Keim der heutigen Stadt Cassel.-^ Nachdem Heinrich Raspe Ii. und dessen Mutter Hedwig (1148) das Kloster Ahnaberg gestiftet hatten, (an dessen Stelle jetzt die Artilleriekaserne stew ward zu Anfang des 13. Jahrhunderts oas in der unmittelbaren Nähe jener Burg entstandene Dorf gleichen Namens von den Landgrafen von Thüringen und Hessen zu einer Stadt erhoben. Heinrich I. /(das Kind),/'der Stammvater des hessischen Fürstenhauses) erbaute sodann^un Stelle der alten Burg eine neue und erwählte Cassel zu seiner Residenz. Während seiner Regierung entstand die U n t e r n eu st a d t. Landgraf Heinrich Ii. (1326) erbaute die sogenannte „F r ei - h e i t" mit der großen, dem heiligen Martin geweiheten Kirche. Der hohe Turm wurde jedoch erst von Philipp dem Großmütigen zu Anfang des 16. Jahrhunderts vollendet. Sein Sohn Wilhelm Iv. machte Cassel zu einer M u st e r s e st u n g , die sogar den Stürmen des 3(<jährigen Krieges widerstand. Landgraf Kar l (^ahin französische Flüchtlinge bereitwilligst auf unylegte durch diese 168$ außerhalb der Festungsmauern auf dem Weinberge die Ob er Neustadt an. — Friedrich Ii. ließ 1767 die Festungswerke schleifen und verband durch Anlegung des F r i e d r i ch s - Platzes und dessen Umgebung die Oberneustadt mit der bisherigen Festung Cassel. Von 1806 bis 1813 schwelgte hier Hieronymus Napoleon (Jerömei als König von Westfalen. — Während derjgegieruug des letzten Kurfürsten Friedrich Wilhelm I., (der 1875 seine letzte Richmute neben seiner ihm längst im Tode vorausgegangenen Mutter und Schwester auf dem alten Friedhofe, hinter dem städtischen Spritzentiause, gefunden ha» wurde der B a h u h o f und die B a h n h o fs st r a ß e angelegt. «Zine^be- deutende Erneuerung erhielt Cassel seit 1866 durch den neuen Stadtteil unter- halb des Bahnhofes und die im ä u ß e r st e n W e st e n der S ladt begonnenen Straßen. Auch ist seitdem der Unterstadtbahnhof und der Rangierbahnhofangelegt worden. 2. Landkreis Cassel. Von dem Kölligsplatze in Cassel ans, durch die obere Königsstraße, über den Rondelplatz, durch die l1/4 Stuuden lange, schnurgerade Wllhelmshöh er Allee führt eiuetrambahn mit Dampfbetrieb (die erste der Arl in Deutschland) nach den be- rühmten Anlagen von Wilhelmshöhe im Habichtswald. Großartigesl ust- schloß, großes Gasthaus, Wachthaus und Husarenkaserne, Gewächshans und Hofgärtnerei, neuerbaute Pensions- Häuser, Dorf Mulang. .Fasanerie, die Löwen bürg, achteckiges Riesenschloß auf der Höhe des Karlsberges, mit der aus Kupfer getriebenen Bildsäule des Herkules (vom Volke auch der „große Christoph" genannt), Schweizer Häuschen, großartige Wasser- fälle, Wasserkünste, Weiher, Teiche und große Fonläne. Wilhelmshöhe ist jetzt auch als Luftkurort viel besucht und hat zwei Wasserheilanstalten. — Am Fuße des Habichtswaldes liegt das Dorf Wahlershausen, und fast ganz mit Cassel verbunden ist Wehl- Heiden (5 000 E.). Dabei liegt das Schlößchen Angnstenruhe („Schönfeld") mit schönen Parkansagen. Kirchditmold, Haupt- kirchdorf für die umliegenden Ortschaften. U^et Lenhausen, Dorf a. d. Lofse, nahe dabei das große Landkrau kenhaus und die Fasanerie in dem Eichwäldchen. Niederkaufungen, „Hess. Papierfabrik". Oberkau fungen, Dorf mit A.*), adeliges Stift und Braunkohlenbergwerk. Sandershausen, Dorf, Schlacht zwischen den Hessen und Franzosen 1758. Wolf sanger. alles Dorf, Kalt- Wasserheilanstalt. Guntershausen, Dorf, Eisenbahnknotenpunkt. * *) A. — Amtsgericht. *j^>r4- J+vl'

8. Heimatskunde - S. 29

1884 - Cassel : Baier
— 29 — 15. Kreis Hersfeld. Hersfeld a. d. Mündung der Geisa in die Fulda (6000 E.). Lullus gründete die Abtei 769. Das Lullusfest wird alljährlich am 16. Oktober gefeiert. Die Stiftskirche wurde von den Fran- zosen im siebenjährigen Kriege zerstört; die übrigen Stlftsgebäude stehen noch. Der badische Jägermajor Lingg rettete 1807 die Stadt vor der von Napoleon angeordneten Zerstörung. Garnison, Gymnasium, Tuch- fabriken, Lohgerbereien. Frredewald, A. Flecken, Trümmer eines berühmten, festen Schlosses, das die Franzosen im 7 jährigen Kriege zerstörten, nachdem es 80 hannövrische Jäger zwei Tage lang gegen 8 000 Franzosen tapfer verteidig! hatten. Schenklengsfeld, Dorf am Landeckerberge. Philippsthal a. d. Werra, Dorf mit Schloß der Landgrafen von Hessen-Philippsthal. Niederaula a. d. Fulda, A. 16. Kreis Hünfeld. Hünfeld a. d. Hanne (2000 E.), Ackerbau und Leinweberei. Burghaun. Flecken <prot. u. fatf).), A. Langen- schwarz, Dorf mit Torfstich, Leinweberei. Eiterfeld, A., Flecken. Fürsteneck, Burg mit weiter Aussicht. Hasel st ein, Dorf mit Burgruinen. Rasdorf, in der Nähe der Gehülfensberg mit Wall- fahrtskapelle. 17. Kreis (Uersfeld, 1866 von Bayern an Preußen abgetreten. Gersfeld o. d. Fulda, hat mehrere Schlösser. Tann a. d. Ulster. Wüstensachsen an der Quelle der Ulster. Weyhers, Flecken, A. Hilders, A, 18. Kreis Fulda. Fulda a. F. (11 000 (5.), schön gelegen. Kloster, gegründet von Sturm 744,Sitz eines Bischofs. Einst Lieblingsaufenthalt des heil. Bonifaeius. In dem nach dem Muster der Peterskirche in Rom erbauten Dome ruhen seine Gebeine. Die Bonifacrusstatue ist eine Hauptzierde der Stadt. 9 katholische Kirchen, Gymnasium, katholisches Lehrerseminar, Landesbibliothek, Baumwollenzeugfabriken, Bleistifte, Siegellack, Wachskerzen, künstliche Blumen, Blasinstrumente. Kal- varienberg mit schöner Aussicht; an seinem Fuße der Bonifaeius- brunnen. Frauenberg mit (jetzt verlassenem) Kloster. Bronzell, Dorf (Gefecht zwischen Preußen und der Bundesarmee 1850), Fasanerie, Schloß mit Park. Gr oßen lüder. A., Dors. Salzschlirf a.d. Altfell, Solbad. Neu Hof, aus 3 Dörfern bestehend, A. 19. Kreis Schlüchtern. Schlüchtern a. d Kinzig (2 800e.). Abt Lotichius führte hier die Reformation ein. Lehrerseminar. Oberhalb Ramholz erhebt sich der Steckelsberg mir Trümmern der Burg, in welcher Ulrich v. Hutten 1488 geboren ward. Steina u a. d. Kinzig. Die Gebrüder Grimm lebten hier in ihrer Jugend, A. Schwarzen- fels, A., Dors. Sa^ninrster, A., Strumpfweberei. 20. Kreis Gelnhausensgelnhausen a. d. Kinzig (4000 E.), liegt in fruchtbarer Gegend. Obst-, Wein- und Ackerbau. Einst freie Reichs- ftabt; Ruinen der alten Kaiserpfalz des Friedrich Barbarossa, schöne Kirche. M^L^h olz im weiten Kinzigthale, Flecken mit einem Schlosse des Fürsten Jsenburg-Meerholz, A. Weichersbach, A., Residenz des Fürsten Jsenburg-Wächtersbach. B i r st ein, Dorf und Residenz des Fürsten Jsenburg-Birstein. A. B^ei^I^A., Eisen- und Kobalt- gruben, Hüttenwerk im Spessart. Orb, Saline. Dieser Amtsbezirk wurde 1866 von Bayern an Preußen abgetreten.

9. Heimatskunde - S. 30

1884 - Cassel : Baier
— 30 — 21. Kreis Hanau. Hanau a. Main (23 000 (£.), gewerbliche Stadt. Schmuckwaren-, Teppich-, Leder-, Hut-, Buntpapier-, Tabaks-, und Maschinenfabriken Handel, Kreisgericht, Gymnasium, Realschule, Zeichenakademie und andere gute Schulaustalteu, Garnison, Landkranken- haus, Geburtshaus der Gebrüder Grimm :c. Die Stadt besieh^ aus der unregelmäßig gcbauten Al tst adt und der regel- mäßig gebauten, einen Stern bildenden Neustadt. .Diese wurde 1593 van den dort au'gmommenen niederländischen Glaubeusslüchtlingen' (Wallonen) angelegt, zu denen sich 1686 französische Klaubensflüchtlinge (Hugenotten) gesellten. Das Schloß der ehemaligen Grafen von Hanau mit dem S ch l o ß g a r t e n, die M a r i e n- und Johanniskirche mit den Grüften der Grafen von Hanau liegen in der A l t- stadt. G^af Ulrich V. räumte die Stadt dem Erzbifchofe von Mainz ein; aber die Bürge:' vertrieben die Mainzer am Martiniabend- 1419. Im 30 jährigen Kriege hatte die Stadt viel zu leiden. Der General L a m b o i belagerte Hanau lange Zeit. Landgraf Wilhelm V. von Hessen vertrieb denselben am 13 Juni 1636. Aus Dankbarkeit ward dem Befreier vor dem Nürnberger Thore eine Ehreiisänle errichtet. Das Lam boifesi, ein Volksfest im eigentlichen Sinne des Wortes, wird noch jetzt all- jährlich am 13. Juni gefeiert. Am 30 und 31. Oktober 1813 trat der bayerische General Wrede dem fliehenden Napoleon dortfelbst entgegen, unterlag aber und ward schwer verwundet. Dies war Napoleons letzter Lieg auf deutschem '-tfodm. Ein mit einer Inschrift versehener Stein an der neueu Kinzigbrücke erinnert an das Ereignis. — In der N e u st a d t stehen die wallonische Kirche, die Kaserne, das Zeughaus an dem mit Linden bepflanzten Paradeplatze. Das Rathaus ziert den geräumigen, vierseitigen Marktplatz. Die Hanauer sind heiter und huldigen dem Fortschritt. Philippsruhe a. M., herrliches Schloß mit schönem Garten, Wilhelmsbad. B e rgen, A., Flecken. Bocken h eim (16000 E.), die südlichste Stadt des^Negierungsbezirks, in unmittelbarer Nähe von Frankfurt a. M., A. Sehr gewerbthätig Das schöne Rathaus liegt au einem mit schönen Anlagen geschmückten Platze. Das großartige, reich-ausgestattete und zweckmäßig eingerichtete Schulgebäude (für die Real- und Volksschule) ist unstreitig eins der schönsten der Provinz und bekundet den musterhaften Sinn der Bewohner für Bil- dung und geistigen Fortschritt. W^ndecken, A. Langensel- bold a. d. Kinzig, Dorf mit 3 000 Einwohnern A., schönes Schloß. 22. Kreis Schmalkalden. Schmalkalden a. d. Mündung der Stille in die Schmalkalde (6 000 E.), altes Schloß, gothische Kirche, Eisen- Warenfabriken. (Schmulkaldischer Bund 1531, Schmalkalder Artikel 1537). Karl Wilhelm, der Komponist des Liedes: „Die Wacht am Rhein" war ein Schmalkalder. Herges, Dorf, in dessen Nähe der Styhlberg, das bedeutendste Eisenwerk des Thüringer Waldes. — Stein bach-Hallenberg, A., Ruine Hallenberg, Brotterode, Flecken am Jnselsberge, A., Handel mit Eisenwaren, Tuchfabrikation. Herrenbreitungen, im fruchtbaren Thale der Werra, Barch.feld, Sitz des Landgrafen von Heffen-Philippsthal-Barchfeld. i 23. Kreis Rinteln. Rinteln a. d. Weser (4 000 E.), alte, aber schöne und reinliche Stadt. Schöne Kirche, Ackerbau, Leinenhandel, Schiffahrt, Gymnasium. Möllenbeck, Dorf mit ehemaligem Kloster, dessen Einkünfte zur Unterstützung unbemittelter Studenten der Univer- sität Marburg verwendet werden. Todenmann, Dorf am Fuße des Berges Papeubrink. Oldendorf, A., Ackerbau. Fisch deck, Torf mit adeligem Fräuleinstift. Obernkirchen, am Bückeberge, A., Stein-

10. Heimatskunde - S. 31

1884 - Cassel : Baier
- 31 — kohlenbergwerk, Sandsteinbrüche. Nenndorf, Schloß, Bad mit Schwefelquellen. Rodenberg, Saline und Solbad, A. Sachsen- Hagen, nördlichste Stadt der Provinz. B. Der Regierungsbezirk Wiesbaden. Der Regierungsbezirk Wiesbaden besteht aus dem ehemaligen Herzogtume' Nassau, der Landgrafschaft H essen - H o mb nr g, dem Hebiet der vormals freien Stadt Frankfurt a. M. und einigen von Hessen-Darmstadt abgetretenen Ortschaften. Er wird in 12kreise, und diese werden in Ämter eingeteilt. 1. Stadtkreis Wiesbaden. Wiesbaden (50000 E.), am Südab- hange des Taunus in dem Thalkessel des Salzbaches, ist eine sehr schöne Stadt und ein besuchter Badeort mit warmen Quellen, von welchen der sogenannte Kochbrunnen die berühmteste ist. Hauptgebäude sind der schöne Kursaal mit Säulen von inländischem Marmor (bei Vilmar gebrochen), das neue Schloß, das Regierungs- gebände, die evangelische und die katholische Kirche, das Schlößchen mit Sammlungen verschiedener Art. In der anmutigen Gegend liegt das Dorf Sonneberg mit feinen Burgruinen und der Neroberg mit der prachtvollen griechischen Kapelle. — Die warmen Quellen waren schon den Römern bekannt; viele Altertümer aus jener Zeit sind in Wiesbaden und seiner Umgebung vorgefunden worden. Wiesbaden ist der Sitz der Bezirks-Regierung und des Kon- stört ums und hat Garnison, ein Gymnasium, eine Realschule und eine Blindenanstalt. 2. Maintreis (Landkreis Wiesbaden). Hochheim (3 000 Einw.), A., V2 Stunde vom Main, berühmter Weinort. Weilbach, Dorf mit Schwefelquellen. Höchst a. d. Mündung der Nidda in den Main, A., Fabriken. Soden, Salzbad; Biebrich a. Rhein, schönes Schloß und großer Park des vorhinnigen Herzogs, Garnison, Unter- offiziersschnle. Rödelheim a. d. Nidda, Flecken, 1866 von Hessen- Darmstadt abgetreten. 3. Stadtkreis Frankfurt. Frankfurt a. M. (142 000 Einw.), ehemals freie Reichsstadt, belebte Handelsstadt, Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnen.^ Die Zeil ist die schönste, die F a h r g a s s e die belebte st estraße, In der Eschenheimer Gasse steht das Palais des vorhinnigenbundestages, am Hirschgraben das Gebnrts- haus Goethes. Im Dome wurden früher die deutschen Kaiser gekrönt. Der K a i s e r s a a l i m „Römer" (Rathaus) enthält die Bildnisse der deutschen Kaiser. _ Die Paulskirch e diente 1848 als Sitzungslokal der deutschen Nationalversammlung. Schöne Standbilder und die des Gutenberg (am Roßmarkt), Goethe, Schiller u. a. Bor dem Friedberger Thore steht das Hessendenkmal, welches König Friedrich Wilhelm Ii. den tapferen He^en setzen ließ. Herrliche Park- anlagen haben der P alm engarten und der zoologische Garten (mit Aquarium). Berühmte S ammlung en sind im Senckenberg- ?chen Stift und im Städelfchen Museum :e. Großartig ist das neue Panorama der Schlacht bei Sedan. Der größte Gast- Hof ist der neue „F r anksn r ter H o f." Im Gasthofe zum „Schwan"
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